PRÄSENTATION

des Projekts am

Mittwoch, 8. Mai 2024 um 15 und 17 Uhr

Säulen der Erinnerung, Yppenplatz, 1160 Wien
im Rahmen von Erinnern in Zukunft StraßenKunstFest Preview – Open Air am Yppenplatz

Genau ein Monat vor dem StraßenKunstFest am Yppenplatz (8.6.), findet heuer schon ein Preview statt! Anlass ist der 8. Mai, der Gedenktag, an dem das offizielle Ende des zweiten Weltkrieges in Europa gefeiert wird. In diesem Kontext steht an diesem Tag auch der Bunker unter dem Yppenplatz im Fokus mit der Auseinandersetzung zu Fragen des pluralen Erinnerns in Zukunft.

Projektleitung Initiative Bunker 16: Anne Wiederhold und Michael Podgorac. Brunnenpassage Wien.

Trägerorganisation: Caritas Wien. 16. Yppenplatz, Wien – E-Mail: bunker16@brunnenpassage.at

Wie kann Contemporary Memorial Art entwickelt und umgesetzt werden?

Der Kunst- und Kultursektor sieht sich zunehmend mit der Frage konfrontiert, wie er als Ort der Reflexion in der Migrationsgesellschaft fungieren kann. Die konzeptionelle Setzung von Bunker 16 – Contemporary Memorial Art ist, entsprechend der Pluralität der gegenwärtigen Bevölkerung, multiperspektivisch und diversitätskritisch.

Der offene Erinnerungs-Kunst-Ort am Yppenplatz will die Auseinandersetzung mit der österreichischen Vergangenheit ergänzen und erweitern. Menschen unterschiedlicher biographischer Kontexte entdecken Verbindendes und Eigenes. Fragen von Zugehörigkeiten und Repräsentation gewinnen zunehmend an Bedeutung und fangen immer in der Vergangenheitsbewältigung an. Wenn die eigene Geschichte in der Öffentlichkeit nicht vorkommt, ist eine soziale, politische und kulturelle Identifikation mit der Gegenwartsgesellschaft schwer möglich.

Im Bunker 16 soll dem Wissen und den Lebenserfahrungen von Menschen die zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Orten Krieg erlebt haben, in künstlerisch-diskursiven und biographisch-dokumentarischen Formaten neuer Raum gegeben werden.

Bunker16 – Erinnerungspraxis

Über den Bunker unter dem Yppenplatz
Eine Otko-Dokumentation von Scharo Amin

Welche Formen des Erinnerns braucht unsere Gesellschaft?

In Österreich findet Erinnern zumeist in segregierten Communities statt mit spezifischen Perspektiven für und auf die jeweils Betroffenen. Ein großer Teil der Bevölkerung bleibt davon allerdings biographisch weitgehend ausgeschlossen.

In der heterogenen Bevölkerung Wiens treffen sehr unterschiedliche Herkunftsgeschichten aufeinander. Insbesondere um den Brunnenmarkt leben viele Menschen mit persönlichen Kriegserfahrungen aus Afghanistan, Armenien, Ex-Jugoslawien, Irak, Jemen, Kurdistan, Pakistan, Syrien, Türkei, Ukraine, Vietnam und vielen weiteren Regionen der Welt. Sie haben gesellschaftlich wenig Räume sich – über die eigene Familie hinaus – mit ihrem Erinnern, ihrer Geschichte, ihrem Erlebten auseinanderzusetzen. Vieles wird verdrängt, tabuisiert.

Menschen, die als (Klein-)Kind nach Österreich gekommen oder in Wien geboren sind und deren Eltern Kriegserfahrungen mitbringen, haben über das Bildungssystem und die hiesige Erinnerungskultur Zugang zur Aufarbeitung der Geschichte Österreichs und sind gleichzeitig über ihre Familien mit ihrer eigenen Herkunftsgeschichte konfrontiert.

Einen offenen Kunst-Ort, der die Möglichkeit bietet, diese komplexen Erfahrungen und Perspektiven zusammenzuführen, zu reflektieren, künstlerisch aufzuarbeiten und daraus neue Impulse für die Erinnerungskultur in diesem Land zu schaffen, gibt es bisher nicht.

Aktuelle gesellschaftliche Fragen

• Welche Geschichte bringen einzelne Individuen mit in das hiesige gesellschaftliche Zusammenleben?
• Wie setzt sich `die Geschichte` innerhalb von Bi-Nationalen Familien zusammen?
• Welche Kriegserzählungen sind in den Familien heutiger Jugendlicher in Österreich präsent? Zeitzeug*innen in unserer Gesellschaft legen Zeugnis ab. wovon?
• Was bedeutet der aktuelle Paradigmenwechsel des Sterbens der Zeitzeug*innen des Holocaust für die nachgeborenen Generationen?
• Welche Friedensbilder existieren für die heutige Jugend?
• Wie kann Erinnerung an aktuelle(re) Geschehnisse, Ereignisse, Menschen im öffentlichen Raum sichtbar werden und welchen Symbolwert hat dies für den Umgang einer Gesellschaft mit ihrer Vergangenheit?
• Wie können die jeweiligen kollektiven Vergangenheiten von Bürger*innen darin vorkommen?
• Wie kann zeitgenössische Kunst kollektive und generationsübergreifend Traumata der Gesellschaft abbilden und bearbeiten?

Diese Veranstaltung in Kooperation mit der Brunnenpassage begleitet das Projekt:

30 Jahre Gedenken an den Genozid an den Tutsi in Ruanda

Ein Gedenkprojekt von Bele Marx & Gilles Mussard (Künstlerisches Konzept, Idee und Projektorganisation) auf Initiative, im Auftrag und in Kooperation mit Ancilla Umubyeyi

Impressum

Künstlerisches Konzept, Idee und Projektorganisation
BELE MARX & GILLES MUSSARD

Initiative, Beauftragung und Mitorganisation
ANCILLA UMUBYEYI

DATEN

ERÖFFNUNG
Sonntag, 7. April 2024 um 16 Uhr
1160 Wien, Yppenplatz
Säulen der Erinnerung
Anschließend Zusammenkommen in der Brunnenpassage

PODIUMSGESPRÄCH
Esther Mujawayo-Keinereine ruandisch-deutsche Soziologin, Traumatherapeutin sowie Autorin und Ancilla Umubyeyi im Gespräch mit Doron Rabinovici
Sonntag, 28. April 2024 um 16 Uhr
Treffpunkt bei den Säulen der Erinnerung, Yppenplatz, 1160 Wien.
Das Gespräch findet anschließend in der Brunnenpassage statt und wird hauptsächlich in englischer Sprache geführt.

PROJEKTPÄSENTATION
Mittwoch, 8. Mai 2024 um 15 und 17 Uhr
Säulen der Erinnerung, Yppenplatz, 1160 Wien.
im Rahmen von Erinnern in Zukunft StraßenKunstFest Preview – Open Air am Yppenplatz

LESUNG
erstmals aus dem nun auf deutsch erschienenen Buch Akzeptiere Einfach Nicht, Zu Sterben von Dimitrie Sissi Mukanyiligira
Samstag, 25. Mai 2024 um 17.30 Uhr
Treffpunkt bei den Säulen der Erinnerung, Yppenplatz, 1160 Wien.
Die Lesung findet anschließend in der Brunnenpassage statt und wird in englischer Sprache geführt.

KONZERT
Großes Finale mit Vusa Mkhaya and Band
Freitag, 28. Juni 2024 um 17.30 Uhr
Bele Marx & Gilles Mussard und Ancilla Umubyeyi laden zusammen mit Rwanda Diaspora in Österreich zur SCHLUSSVERANSTALTUNG im Rahmen dieses Projekts.
Treffpunkt bei den Säulen der Erinnerung, Yppenplatz, 1160 Wien.
Das Konzert findet anschließend in der Brunnenpassage statt und wird von Salon WOLLzeile in Kooperation mit der Brunnenpassage produziert.

Eintritt frei

Analoges Denkmal
Umsetzung mit Musou Black

Artefakt/Virtuelles Denkmal
Umsetzung mit dem Artificial Museum (ARM), einer Initiative der Künstlerin Litto/Daniela Weiss und programmiert von Jascha Ehrenreich. ARM nutzt den öffentlichen Raum als Träger für Kunst mittels einer web-basierten augmented-reality Applikation. Das Artefakt wurde in Kooperation mit SystemKollektiv und 3D Künstler Peter Várnai realisiert und ist auf der Platform des Artificial Museum (artificialmuseum.com) ersichtlich. 

Das Artefakt ist ab 7.4.2024 mit Ton über einen QR Code abrufbar, daher werden ein Smartphone mit Zugang zu mobilen Daten und Kopfhörer benötigt. Diese müssen eigenständig mitgebracht werden. >>> hier geht’s zur Anleitung

Hinweis für Apple-userinnen: IOS unterstützt derzeit keine augmented reality, um das Artefakt auf Apple-Geräten sehen und hören zu können, bitten wir im Vorfeld den XR-browser downzuloaden oder die Apple-ID mitzunehmen und die app mit dem Team vor Ort zu installieren.

Produktion
couscous & cookies, verein für elastische poesie
in Kooperation mit masc foundation, Brunnenpassage und Initiative Bunker 16

Mit freundlicher Unterstützung von Musou Black und der MA 59 

Die Schlussveranstaltung und das Konzert am 28.6. wird im Rahmen des Salon WOLLzeile gefördert von der
Stadt Wien Kultur 

Die Erweiterung zum künstlerisch-wissenschaftlichen Erinnerungsprojekt wird gefördert von
Otto Mauer Fonds und der Bezirksvertretung – Ottakring, Bezirksvorsteherin Stefanie Lamp

In Erinnerung an Walter Arlen (verstorben September 2023) und seine Familie DICHTER

Dank an Roland und Richard Schütz von der masc foundation,
Anne Wiederhold, Miki Podgorac, Srdan Ivanović, David Mathews und das Team der Brunnenpassage,
Litto / Daniela Weiss, Jascha Ehrenreich, Hidéo Snes und Peter Várnai von Artificial Museum (ARM),
Daniel Puschina von Musou Black, Cay am Yppenplatz, sowie Susanne Höhne, Dominique Fina, Susanne J. Györög, Hannah Singer, Brita Pohl, Matthias Adensamer, Doron RabinoviciEsther Mujawayo-Keiner, Dimitrie Sissi Mukanyiligira, Vusa Mkhaya, Timna Brauer, Katrin Jordan, Doris Danler, Christine Stromberger, Elvira Faltermeier, Elisabeth Blum und Elvira M. Gross

Links
Genocide Archive of Rwanda

Säulen der Erinnerung
Brunnenpassage
Initiative Bunker 16
Artificial Museum (ARM)
Musou Black

Otto Mauer Fonds

Brita Pohl
Cay am Yppenplatz

Esther Mujawayo-Keiner
Doron Rabinovici
Vusa Mkhaya

*© Roland Schütz

Kontakt
bele(at)belegilles.com

Mehr Informationen zum Genozid an den Tutsi in Ruanda >>> Genocide Archive of Rwanda

Einladung zur Gedenkveranstaltung zum 30. Jahrestag des Genozids an den Tutsi in Ruanda, organisiert von der Rwanda Diaspora in Österreich in Kooperation mit der Botschaft der Republik Rwanda.

Dieses Projekt wurde realisiert dank der Kooperation von

Die Schlussveranstaltung (Konzert) am 28.6. wird im Rahmen des Salon WOLLzeile gefördert von

Die Erweiterung zum wissenschaftlich-künstlerischen Erinnerungsprojekt 2025 wird gefördert von

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